

… dieses Jahr jährt sich zum 6ten Mal unsere Ladeneröffnung.
Die Idee solch konsumkritischer Orte ist schon alt, neu war es mal, dass es einen KNL in Cottbus gibt. Mittlerweile gehören wir zum Stadtbild dazu. Bei Themen wie Nachhaltigkeit, bei Fragen zu Konsum, bei Belangen des Gemeinwesens und und und sind wir mit dabei. Vom Ladendienst zum Straßenfest, von der Demo oder Adventsmärkten, vom Teamtreffen zur Schulklasse die den Laden und das Konzept kennenlernen möchte – wir geben uns alle Mühe mit zu mischen – ehrenamtlich und voller Leidenschaft.
Danke für 6 Jahre – am 14.12. möchten wir gern mit unseren Besucher*innen während der Öffnungszeit ein bisschen feiern!
Trotz noch immer hoher Verkaufszahlen knirscht und knackst es merklich im Gebälk des Systems Auto: Dieselskandal und Industriebetrug, E-Mobilität und autonomes Fahren, digitale Mobilität und eskalierende sozial-ökologische Krisen…
Wir wissen, dass das politische System der BRD derzeit auf keine große Zukunftsfrage relevante Antworten hat: Klimawandel, Ungleichheit, Rechtsruck, Überwachungsstaat…
Die Zeit ist also reif für eine neue soziale Bewegung gegen die Autogesellschaft. Es braucht neue Stimmen, die sich nicht nur gegen ein Symptom – Verkehrstote, Feinstaubbelastung, städtischer Flä-chenklau –, sondern endlich gegen den Kern des Problems wenden: ein Gesellschafts-, Verkehrs- und Wirtschaftsmodell, das sich um dreckige, ressourcen-fressende und viel zu oft mörderische Blechbüchsen dreht.
In unserem Kost-Nix-Laden gibt es viele DINGE. Sie werden von Menschen hergebracht, die sie nicht bzw. nicht mehr BRAUCHEN oder BENUTZEN. Andere nehmen sie mit, weil sie sie noch BRAUCHEN oder BENUTZEN wollen oder sie schön finden und daher mitnehmen möchten.
Wir lehnen jedoch in unserem Laden jegliche Produktwerbung ab, denn Mensch kann selbst bedenken und entscheiden, was er/sie BRAUCHT oder BENUTZEN will.
Darüber hinaus kritisieren wir:
Produktwerbung hat vor allem diesen einen Zweck: Wachstum, Profitmacherei.
Uns jedoch nimmt sie Lebenszeit und -räume weg, die wir für wichtigere Dinge brauchen Nicht zuletzt sind Werbeversprechen oft genug Lügen.
In der „alten“ Bundesrepublik gab es schon mal ein sehr viel wacheres Bewusstsein über den Sinn von Produktwerbung. Hier ein Zitat dazu:
Liebe Kost-Nix-Laden-Besucher,
jetzt hat es die EU auch begriffen, oder besser gesagt die EU-Kommission:
es gibt eine Gesetzesvorlage zur Reduktion (leider kein Verbot) von Plaste-Kleinkram wie Trinkröhrchen, Einmalgeschirr, To-Go-Bechern, Wattestäbchen, Ballonhaltern usw.
In kleinsten Schritten geht’s voran. Wie erfreulich!
Wir vom KNL-Team und Sie, liebe Besucher, hatten diesen „Riecher“ schon eher – siehe unsere Denkanstöße zur Vermeidung von Wasser aus Plasteflaschen, Coffee-to-go-Bechern und Plaste-Einkaufstüten in unseren Konsumnotizen Nr. 8, 9 und 12.
KLAR: Das reicht natürlich nicht!
„Buen vivir“ ist spanisch, heißt „Gutes Leben“. Im indigenen Original, nennt man es „Sumak Kawsai“. Das heißt grob übersetzt „auskömmliches Zusammenleben“ oder besser „solidarisch und in Harmonie mit der Natur leben“, der „Pachamama“, der „Mutter Erde“. Es ist ein zentrales Prinzip mehrerer indigener Völker Südamerikas. Ausgerechnet der Völker, deren Siedlungsgebiete durch Profitstreben internationaler Konzerne, durch Abholzungen, Bergbau und Landraub so bedroht sind, z.B. Ecuador, Bolivien, Chile… Weiterlesen